Wenn jemand von weiblicher Ejakulation spricht, tut sich bei vielen – auch Frauen – ein Fragezeichen auf. Die meisten haben schon etwas davon gehört, viele darüber gelesen. Sechs von zehn Frauen haben wahrscheinlich dank Samantha und ihrer lesbischen Freundin in „Sex and the City“ erfahren, was das überhaupt ist. Und drei von zehn Frauen glauben nicht daran, dass die weibliche Ejakulation existiert.
Egal zu welcher Gruppe Sie gehören, seien Sie unbesorgt. Bis vor kurzem haben nicht einmal ExpertInnen gewusst, was genau im weiblichen Körper während dem Orgasmus vorgeht bzw. ob die Flüssigkeit, die dabei austritt, als Ejakulation bezeichnet werden kann. Manche gingen so weit zu behaupten, dass es sich dabei aufgrund der großen Erregung um den Verlust der Kontrolle über die Blase handeln muss. Das ist natürlich möglich, doch die Ejakulation hat tatsächlich nichts mit der Blase und der darin befindlichen Flüssigkeit zu tun.
Untersuchungen haben gezeigt, dass das weibliche Ejakulat aus ähnlichen Inhaltsstoffen besteht wie das männliche (ohne Sperma natürlich). Neben Enzymen findet sich im weiblichen Ejakulat auch Glukose, wodurch ein leichter, süßlicher Geruch entstehen kann. Es beinhaltet weitere Stoffe, die sich auch im Urin nachweisen lassen. Der größte Unterschied zwischen weiblichem und männlichem Ejakulat ist die Menge. Bei Frauen ist sie um ein Vielfaches geringer, wodurch die Tatsache, dass Frauen ejakulieren können, so lange ein „kleines Geheimnis“ blieb.
Kleines Geheimnis der Frauen
Wie bereits erwähnt, dieses kleine Geheimnis der Frauen war sogar für Frauen selbst so geheimnisvoll, dass sie dachten, während dem Orgasmus eine kleine Menge an Urin gelassen zu haben. Deshalb haben sich viele zurückgehalten, einen Orgasmus zu erleben. Auch der Partner hat oft keine Ahnung, was im weiblichen Körper vorgeht, was Frauen während dem Sex zusätzlich verunsichert.
Viele Frauen haben ihren Arzt oder ihre Ärztin um Rat gefragt oder auch Freundinnen, aus Angst beim nächsten Geschlechtsverkehr wieder „Urin“ zu verlieren. Andererseits gibt es etwas erfahrenere Sexualpartner, die über die weibliche Ejakulation Bescheid wissen und das als besonders aufregend empfinden, denn so können sie sicher sein, dass die Frau den Sex genossen hat. Eine Ejakulation kann frau nämlich nicht „vortäuschen“.
Weibliche Prostata
Nachdem wir also festgestellt haben, dass die weibliche Ejakulation kein Mythos ist und die Frau tatsächlich während dem Orgasmus ejakulieren kann, stellt sich die Frage: Woher kommt die Ejakulation?
Frauen haben, genauso wie Männer, ein funktionale Prostata, ungefähr so groß wie ein Daumen, die den Harnweg umgibt. Wie auch die männliche Prostata, beginnt die weibliche zur Zeit der Pubertät mit der Produktion von Ejakulat. In diesem sensiblen Bereich befindet sich auch der sagenumwobene G-Punkt.
Wenn man diesen G-Punkt stimuliert, kann die Frau eine Ejakulation erleben, also einen etwas anderen und intensiveren Orgasmus als durch die Stimulation der Klitoris. Es kann jedoch auch vorkommen, dass Frauen noch vor dem Orgasmus ejakulieren, sogar ohne Stimulation des G-Punktes.
Die beste Möglichkeit den G-Punkt zu stimulieren stellt die rhythmische Massage mit dem Finger oder dem Penis dar. Die meisten Frauen erleben höchst selten einen vaginalen Orgasmus, meistens ist er das Resultat der Stimulation der Klitoris.
Vielleicht haben Sie in diesem Artikel etwas über sich erfahren, das Sie bisher nicht wussten oder das Ihnen nicht so bewusst war. Das Wichtigste ist, wenn Sie einen Sexualpartner wählen, dann sollten Sie die Möglichkeit haben, den Orgasmus in all seinen Facetten zu erleben. Wir hoffen daher, dass Sie einen Partner haben, der in Ihrer Befriedigung genauso seine Freude findet wie in der eigenen.
(mf)