Ein Zeitungsinserat, über das Silke Riediger eine DesignerIn für eine Ausstellung suchte, brachte die zwei GründerInnen von Ardea Luh zusammen. Die zwei Frauen verstanden sich auf Anhieb sehr gut und so gab Frau Riediger den Impuls, ein eigenes Unternehmen zu gründen an Elke Steffen-Kühnl weiter, die bis dahin beim Theater gearbeitet hatte. „Ich habe mich früher nicht getraut und wenn ich Silvia nicht gehabt hätte, die eigentlich der Auslöser dafür war, dass wir dieses Geschäft eröffnet haben, hätte es das alles nicht gegeben!“ erzählt die ModeschöpferIn.
Den außergewöhnlichen Namen der Marke hat diese Silvia Riediger zu verdanken, wie uns Frau Steffen-Kühnl verriet. Aus einem Wortspiel des Familiennamen von Frau Riediger, Anna-Luh, und den lateinischen Begriffen für Kunst und Göttin, ars und dea, entstand die Bezeichnung für das Unternehmen der zwei Frauen. Schon bevor die beiden sich getroffen und zusammengetan hatten, standen das Konzept, sowie der Name, im Kopf von Frau Riediger fest.
Die DesignerIn beschreibt ihre Mode vorwiegend als asymmetrisch, das Erkennungsmerkmal der Marke. Ebenso soll eine gewisse Zeitlosigkeit vermittelt werden. Die Frau, die Ardea Luh trägt, wird von Frau Steffl-Kühnl als selbstbewusst, individuell und eigenständig beschrieben; diese ist außerdem meist über 35 Jahre alt, was sich die Designerin mit der höheren Preiskategorie erklärt, in der sich die Kollektionen bewegen.
Für jüngere Kundschaft werden zumeist Maturaballkleider angefertigt. Der Kontakt zu den Kunden ist für das Geschäft unerlässlich, da jedes Kleidungsstück maßangefertigt und auf die spezifischen Wünsche der Frauen besonders eingegangen wird. Die Zufriedenheit der TrägerInnen steht klar im Vordergrund.
Als eines der Vorbilder der Designerin wird Coco Chanel genannt, welche vor allem für revolutionäre Umbrüche in der Modewelt bekannt ist. Aber auch ein Mann wie Karl Lagerfeld fertigt vorbildliche Stücke an, dort kann keine Segmentierung zwischen Mann und Frau vorgenommen werden meint die Modeschöpferin. Was Modebewusstsein angeht, gibt Frau Steffl-Kühnl eine einfache Erklärung ab: was einem steht und was nicht, spürt man. „Mode ist eigentlich ein Ausdruck davon, wie man sich nach außen zeigt. Man muss sich in der Kleidung wohl fühlen, zum Anlass entsprechend gekleidet sein. Einfach sich mit sich selber auseinandersetzen.“
Karriere und Kinder unter einen Hut zu bringen, schafft niemand ganz richtig, meint die DesignerIn, die selbst Mutter von zwei Kindern ist. Auch bei ihr musste die Familie für den Anfang ein wenig zurückgestellt werden. Ihr Erfolgsrezept in diesem Bereich lautet: Die Kinder teilhaben lassen und sich bewusst Zeit für die Familie und auch sich selbst zu nehmen. Zu den Grundsätzen des Unternehmens gehört vor allem auch, dass die Familie Vorrang hat, auch wenn das Geschäft deswegen einmal für ein paar Stunden geschlossen werden muss.
Carina Kornberger
Fotos: Monika Winter