ACTION!
Der eigentliche Grund, warum ich nach Innsbruck kam, ließ mich heute wieder sehr früh aufstehen. Abgeholt von Thomas, der bei Cine Tirol arbeitet, machten wir uns auf den Weg ins Kaunertal. Zwischen vielen Bergen hindurch, eine fantastische Aussicht genießend und schließlich rauf auf 2000m Höhe, kam ich zu den Dreharbeiten von "The Chalet girl", eine Englisch-Deutsch-Österreichische Produktion mit Bill Nighy, Brooke Shields, Felicity Jones, Ken Duken, ...
Als wir ankamen war schon einiges los, die Crew, die aus etwa 40 Leuten bestand, saß und stand verteilt auf einer abgesperrten Piste. Einige Meter daneben sah man wie Felicity Jones gerade fürs Filmen vorbereitet wurde. Zwei Frauen richteten Kleidung, Make-Up und Haare und dann wurde sie auf ihren Punkt getragen (Da sie auf einem Snowboard stand und an der richtigen Stelle stehen musste.) Kamera, Ton, Licht, Regieanweisungen uuuuund ACTION!
Wow was für ein Erlebnis, ich war total überwältigt!!!
Nach nur einem Satz, alles auf Anfang und noch einmal drehen. Zwischen den Szenen waren immer wieder lange Pausen in denen neu aufgebaut wurde, die Schauspieler hergerichtet wurden und Regieanweisungen verteilt wurden. Der Rest der Crew saß oder stand auf dem Platz verteilt, sie sahen recht gelangweilt aus. Gut, wenn es seit einem Monat jeden Tag so geht, verliert es wohl an Spannung.
Und dann kam schon die Produzentin auf uns zu und begrüßte uns herzlich. Für Harriet Rees ist das die erste Produktion und sie betonte erfreut es sei ein Frauenstarkes Team. Da die Geschichte eine Art Cinderella Story auf dem Snowboard ist, wollte ich wissen ob die Zuseher mal wieder ein Klischeehaftes Happy Ending erwartet. Was sonst... Die Produzentin meinte, sie will humorvolle, schöne Geschichten erzählen und hat kein Interesse daran, das Publikum zu enttäuschen. Ernste, traurige und realistische Endungen, wer würde sich das im Kino anschauen.... Schade das Produzenten hier nicht die Möglichkeit sehen etwas Neues, Unvorhergesehenes zu schaffen..
Auch der ORF war da, die Interviewerin machte ihre Standardprozedur durch, schien wahnsinnig interessiert an dem Ganzen zu sein... (Achtung: Ironie)
Dann lernte ich Ken Duken kennen, ein deutscher Schauspieler, und hatte die Gelegenheit ein Interview mit ihm zu führen. Er wirkte lustig, schelmisch aber auch etwas aufgesetzt... Er findet die erzählte Geschichte des Filmes zauberhaft (nach eigenen Worten) und ist zufrieden bei einem Film mit zu spielen, der im Vergleich zu seinen früheren Filmen ein Happy Ending hat.
Dann wurden wieder einige Szenen gedreht. Ich bin sehr gespannt auf den Film, einfach weil ich von "außen" zuschauen konnte und natürlich wissen will, wie es dann im Film aussieht. Dieser kommt allerdings erst nächsten Februar in England raus...
Als nächstes lernte ich Felicity Jones kennen und konnte nicht glauben, dass sie 4 Jahre älter ist als ich. Auf mich wirkt sie wie ein junges sympathisches Mädl, etwas abgehoben durch den Ruhm und leicht genervt von allem. Sie bezeichnet die Geschichte als wundervoll. Ohne das Happy End, würde der Film an seinem Zauber verlieren..
Leider konnte ich nur kurz mit den Schauspielern sprechen, da dann gleich Fotoshootings, Maske und die nächsten Szenen folgten. Beim Fotoshooting erwies sich Felicity als Profi. Die Bewegungen und Posen gingen glatt und schnell über die Bühne.
Szenenwechsel
Etwas weiter unten war eine Schneeschanze und dahinter ein riesengroßes Luftkissen aufgebaut. Hier sollten die Stunts der beiden Hauptfiguren, dargstellt durch Doubles stattfinden. Es dauerte rund 3 Stunden bis wir den ersten Stunt zu sehen bekamen. Zuerst wurden nämlich noch ein paar Dinge auf der Piste gedreht und bis die gesamte Filmcrew mit dem Equipment nach unten gekommen war und alles Startbereit war, dauerte es einige Zeit. Die Sprünge wurden aus zwei verschiedenen Winkeln gefilmt und auch mehrmals aufgenommen.
Es war wirklich spannend die ganzen Abläufe zu beobachten und zu sehen, wie das "Leben" auf dem Filmset so ist. Ich durfte leider weder filmen noch fotographieren aber ich bekam Gelegenheit ein Foto mit Felicity und Ken zu machen...
Ein Wahnsinns Erlebnis und nach der Ankunft in Innsbruck musste ich wiederrum ein paar Stunden schlafen, da mich der Luftdruckunterschied ganz schön mitgenommen hatte.
Morgen ist mein letzter Tag in Innsbruck. Es gibt noch ein paar Dinge die ich mir gerne anschauen möchte, aber jetzt erst mal ausschlafen...
Cheers,
Ksenija