„Gib dem Model Zucker“ spielt mit den gängigen Model-Klischees.
Nina Hartmann, die selbst als Model tätig war, überrascht in ihrem Kabarettprogramm „Gib dem Model Zucker“ mit dem Thema, wie es ist, ein Model zu sein. Im edlen Ambiente des Kabarett Simpl empfängt sie die Gäste mit einer Modenschau, die schief geht, so dass sie selbst auf die Bühne muss, um Erklärungen abzugeben. Sie weiht das Publikum in die geheimen Tricks der Modelbranche ein, etwa dass sie trotz Konfektionsgröße 38 problemlos in Size 0 passt, weil sie einfach den Reißverschluss offen lässt, was sie mit einem XXL-Bag wunderbar kaschieren kann.
Wenn die Tirolerin im tiefsten Dialekt englische Szene-Bezeichnungen a la Fashion Show, Fitting und Rehearsal erklärt und sich im selben Augenblick wundert, warum der steirische Fotograf mit ihr nur auf Englisch redet, obwohl doch beide Deutsch können, dann ist das Lachen vorprogrammiert.
Nina Hartmann, die Lebensgefährtin von Michael Niavarani, ist auf jeden Fall ein Augenschmaus. Doch dieses Wort hat auch eine andere Bedeutung: Models essen nichts, weil sie nichts zu essen brauchen. Es reicht schon, das Essen anzusehen, und schon sind sie satt! Wer hätte gedacht, wie praktisch es sein kann, ein Model zu sein?
Auch das Publikum wird involviert: Zwei Männer werden herausgefischt, um am Catwalk zu laufen. Natürlich bekommen sie einen Crashkurs „Bewegungen am Laufsteg“. Besonders der Pariser Laufstil , wo man so gehen soll, als würden Käfer zertreten werden, wird mit tosendem Applaus belohnt.
Das Kabarettprogramm „Gib dem Model Zucker“ bringt keine neuen Erkenntnisse, aber es ist durchaus unterhaltsam. Manche Witze wirken recht flach, andere sind wieder zum Brüllen komisch. Wer gerne in das Model-Business reinschnuppern möchte, ohne dort selbst tätig sein zu müssen, wird wohl nicht enttäuscht werden.
„Gib dem Model Zucker“ im Wiener Kabarett Simpl. Aktuelle Termine sind hier zu finden: http://www.ninahartmann.at/?t=news
(dw)