Man nimmt Hula-Hoop, Jonglierbälle, Diabolo, Luftgurte, Gymnastikball, Trampolinwand und sechs Akrobaten, die mehr unterschiedlich nicht sein könnten, und der perfekte Abend ist vorprogrammiert. So viel Vielfalt, Elan und Humor hat die Bühne der Grazer Oper, zumindest seit dem letzten Jahr ebenfalls bei La Strada, schon lange nicht mehr erlebt. Bei jedem Zuschauer war das Blinzeln auf das Notwendigste beschränkt. Denn blinzelt man zuviel, verpasst man einen der so spannungsvollen und doch blitzschnellen Momente der Show der FLIP Fabrique unter dem flinken Namen „attrape-moi“ (Deutsch: Fang mich).
Die Akrobatikshows werden zunehmend populärer und erobern mittlerweile nicht nur die Zirkuszelte, sondern sind Teile von Bühnenperformances. Denken wir nur an „Palazzo“. Man könnte denken, nichts kann einen anspruchsvollen Zuschauer mehr begeistern, doch sind die 6 Ausnahmetalente von FLIP Fabrique die wahren Meister ihrer Kunst und wissen, wie sie aus einer Vielzahl an akrobatischen Performances jeder Richtung eine besondere Show zusammenstellen.
Nicht nur, dass jedem während der Akrobatikdarstellungen der Atem stockt und man es kaum in den Kopf hineinbekommt, wie denn Jade Dussault es geschafft hat, die Hula-Hoops so schnell zu drehen, um sich herumzuwickeln und dann den einen Hula-Hoop-Reifen mit einer sanften Handbewegung um seine Achse so zu drehen, dass der Eindruck entsteht, dass nicht der Hula-Hoop, sondern Jade selbst sich um den Hula-Hoop dreht. Es scheint, als ob beide ineinander verwachsen sind und man sie kaum voneinander trennen kann. Die akrobatischen Vorführungen gehen fließend ineinander, und der Zuschauer wird humorvoll bei Laune gehalten. Nicht nur, dass die 6 flinken Akrobaten so perfekt auf die Trampolinwand springen können, Hula-Hoop drehen und Jonglieren, sie können einen noch ganz leicht und ungezwungen zum Lachen bringen. Umso mehr, weil man von ihnen diese Seite gar nicht erwartet.
Mehr wollen wir gar nicht verraten. Lassen Sie sich einfach inspirieren, begeistern und ihre Lachmuskeln trainieren!
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Titelbild: Benoit Lemait
Bild im Text: Richard Davenport