Was man erleben kann, wenn man sich aus den Fesseln des „All Inclusive“ Urlaubs befreit.
Wer kennt das nicht: Mann bzw. Frau liegt am Strand, lässt sich die Sonne auf den Bauch scheinen und genießt den lang ersehnten Urlaub.
Doch mit der Zeit wird das vom Bauch auf den Rücken drehen ein wenig eintönig und man sehnt sich nach ein bisschen mehr Abwechslung. Und nachdem man sich an den Animateuren und ihren Aktivitäten satt gesehen hat, kommt allmählich der Wunsch nach Abenteuer hoch - schon alleine deshalb, um beim nächsten Mädelsabend mehr auf Lager zu haben, als das Standardvorschwärmen von diesem tollen Typ im Urlaub.
Also wagt man sich an die angebotenen Rundreisen des Hotels heran, die zwar überteuert sind, jedoch ein authentisches Eintauchen in eine fremde Kultur und Lebensweise versprechen. Da steht man nun, mitten in einem fremden Land, weit weg von europäischen Standards, überwältigt von den Eindrücken und hofft, dass dieser Moment des Neuentdeckens nie vorbeigeht.
Warum denn beim nächsten Mal nicht gleich so? Koffer packen Ladies und rein ins Abenteuer!
Es zahlt sich aus und man nimmt vom Urlaub mehr mit als einen Sonnenbrand und ein paar Souvenirs für die Daheimgebliebenen.
Natürlich birgt diese Variante der Urlaubsgestaltung einige Risiken in puncto Bequemlichkeit.
Man kommt schon mal in eine Situation, in der man ratlos mit seinem Gepäck durch die Straßen irrt auf der Suche nach dem Hotel, das „dort unten“ irgendwo sein sollte und man sich fragt, ob man nicht doch lieber den All-Inclusive Urlaub buchen hätte sollen.
Doch plötzlich wird man sich seiner Umgebung bewusst, der kleinen bunten Geschäftsstände, die so manchen kleinen Schatz bereit halten, man beginnt den Duft von exotischen Gewürzen und Speisen wahrzunehmen, fremdartige Geräusche und Klänge dringen ans Ohr und ehe man sich’s versieht ist man mitten im bunten Treiben und vergisst die Zeit. Das macht auch nichts, denn da ist kein Reiseleiter, der einen zum nächsten Treffpunkt weiterdrängt und kein "tourist guide", der einen in Geschäfte schleppt, die einen nicht interessieren („just have a look, you don’t have to buy!“ -> Wenn ich dort nicht hin will und dort auch nichts kaufen will, warum soll ich dann hineingehen und mir das ansehen??).
Man hat die Gelegenheit sich nach Belieben durch die Speisen um einen herum durch zu kosten und die Geschmacksknospen damit zu erfreuen - und falls das mit der Freude nicht klappen sollte, ist man immerhin um eine Erfahrung reicher. Um jedoch eine Extraportion ungewolltes Abenteuer zu vermeiden lohnt es sich darauf zu achten, dass das Essen frisch zubereitet worden ist.
Währenddessen hat man auch schon Kontakt mit ein paar Einheimischen geknüpft, die einem sofort den Weg zum gesuchten Hotel zeigen, noch dazu ohne Trinkgeld für diese Gefälligkeit zu verlangen (man glaubt es kaum).
In diesem Moment ist eins klar: „Es hat sich definitiv ausgezahlt, keinen All-Inclusive Urlaub gebucht zu haben!“
Wenn einen die Vorstellung mutlos macht, nach einem ereignisreichen Urlaub gleich wieder in den anstrengenden Berufsalltag zu starten, kann man ja noch ein paar Strandtage zum relaxen anhängen.
Am Ende steht jedenfalls fest, dass dieser Urlaub einzigartig war und man vom letzten Hurghada – Urlaub mehr mitgenommen hat, als Erinnerungen an eine Hotelanlage mitten in der Wüste mit 20 Stunden Buffet am Tag oder dass man nach dem letzten Phuket – Urlaub von sich behaupten kann, mehr von Thailand gesehen zu haben als den Patong Beach.
Nun liegt es an euch, liebe Ladies diese Liste fortzuführen. Traut euch! Ich weiß, ich wiederhole mich, aber…es zahlt sich aus!
MirjamG
Foto: Nikolas Becker