Viele Frauen kommen in ihrem Leben irgendwann an den Punkt, wo Sie das Ticken Ihrer biologischen Uhr bemerken. Viele verschieben die Familienplanung nach hinten und lassen der Karriere den Vortritt und geraten dann in riesengroßen Stress, aus Angst, zu spät dran zu sein. Genauso viele bekommen jedoch ein Kind und machen sich im Nachhinein Gedanken, ob Sie damit Ihre Karriere zerstört haben. Die Gesellschaft verlangt von uns Frauen eine Entscheidung: Kind oder Karriere.
Der Kinderwunsch
Bei jeder Frau kommt er zu einem anderen Zeitpunkt und äußert sich auf verschiedene Weise. Biologisch gesehen sollte eine Frau bis zum 25. Lebensjahr ihr erstes Kind bekommen. Doch im Hinblick auf die Möglichkeiten, die in unserer Gesellschaft existieren, kommen viele Frauen in Engpässe und müssen ihren Kinderwunsch nach hinten verschieben.
Ideal wäre es, wenn man Karriere und Familie verbinden könnte, doch dazu bietet die Gesellschaft kaum eine Gelegenheit. Natürlich wäre es, dass das Kind bei der Mutter ist, ob nun beim Schlafen im selben Bett mit der Mutter, beim Gehen am Körper der Mutter in Tragetuch oder Babybjörn, und im alltäglichen Leben in der Nähe der Mutter, mit der Möglichkeit bei ihr zu sein, wenn es das so will. Doch dafür müsste der Arbeitgeber dafür sorgen, dass es eine Kinderbetreuung am Arbeitsplatz gibt. Abgesehen von den damit verbundenen Kosten befürchten viele, dass die Arbeitseffizienz der Mutter eingeschränkt wird, wenn das Kind in der Nähe ist. Doch für die Mütter ist es eine viel größere Ablenkung, an das Kind zu denken, ob es ihm wohl gut geht, was es macht, wenn sie es den ganzen Tag nicht zu Gesicht bekommt. Doch wer kann sich zum Beispiel eine Supermarktkassiererin mit Baby an der Brust vorstellen? In den Augen nicht nur der Chefs wohl eher eine groteske Vorstellung.
Die Gesellschaft zwingt uns also, unsere Familie regelrecht zu planen, was allen Gesetzen der Natur widerspricht. Außerdem zwingt sie uns, uns von unserem Kind zu trennen, damit wir brav unsere Stunden leisten, während unsere Kinder in Kindergarten und Schule so getrimmt werden, dass sie selbst zu braven Arbeitskräften heranwachsen. Still da sitzen, Befehle befolgen und Dinge tun, die man nicht tun will. So bereitet der Staat uns schon im Kindesalter darauf vor, ein braves, stilles und bestenfalls dummes Glied in der Gesellschaft zu werden.
Und wie soll eine Frau mit Kinderwunsch die Karriereleiter erklimmen? Entweder macht sie sich selbstständig oder sie kann es vergessen. Was aus Sicht der Gesellschaft am besten wäre, denn wenn erstmal Frauen sehen, wie gut es Mutter und Kind geht, die trotz Karriere zusammen sein können, würde das dazu führen, dass sich Frauen nicht mehr vorschreiben lassen, wie sie ihr Leben zu leben haben.
(kh)
Foto: MHV