Stärkung des körpereigenen Abwehrsystems
Unsere Lebensgewohnheiten bieten kaum noch natürliche Wetterreize wie Wind, Kälte oder Hitze. Sobald es draußen ein paar Grad kälter wird, drehen wir die Heizung höher und holen dicke Jacken und Pullover aus dem Kleiderschrank. Die Folge dieser mangelnden Reizerfahrung für das körpereigene Abwehrsystem: Es “verlernt”, schnell genug auf Umweltreize zu reagieren. “Nachhilfestunden” mit wechselnden Temperatur-, Druck- und Feuchtigkeitsbedingungen machen den Körper wieder fit.
- Entspannung/Stressabbau: Durch regelmäßige Mahlzeiten, ausreichenden Schlaf, eine lebensbejahende Grundhaltung und die Vermeidung von Überlastung für psychische Ausgeglichenheit zu sorgen ist wichtig, damit das körpereigene Abwehrsystem funktioniert. Wer ständig Sorgen und Stress hat, ist anfälliger für Krankheiten. Entspannungsmöglichkeiten zum Ausgleich suchen!
- Regelmäßige Saunagänge, Kneippanwendungen, kaltes Duschen am Morgen (immer mit dem Kältereiz aufhören) trainieren die Gefäße und das Herz-Kreislaufsystem und fördern unsere Anpassung an starke Temperaturunterschiede. Ein weiterer wichtiger Effekt von Saunagängen: Durch den Hitzestress setzt der Körper vermehrt Endorphine frei. Diese körpereigenen “Glückshormone” hellen die Stimmung auf und stärken so auch den gesamten Organismus!
- Herz-Kreislauftraining, wie z. B. Walken mindestens zwei Mal die Woche eine halbe Stunde lang, macht die Blutgefäße geschmeidig und aktiviert Herz, Kreislauf und die Temperaturanpassungsmechanismen des Körpers. Die Zellen des Immunsystems (die sogenannten Killerzellen) werden leistungsfähiger und nehmen zu. Optimalerweise sollte das Training im Freien stattfinden!
Erkältungsfallen meiden
Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen von 10 bis 20 Grad Celsius verlangen eine große Anpassungsleistung vom Körper. Sie sind Stress sowohl für das Herz-Kreislaufsystem und die Blutgefäße als auch für die Atmung und das Immunsystem, deshalb gilt es zuallererst externe Infektionsquellen zu meiden.
In Bus und Bahn niesen und husten die Fahrgäste im Chor, sie stoßen Wolken kleiner Tropfen aus, in denen die Erkältungsviren sitzen – die Gelegenheit für die Krankheitserreger, sich auf viele Menschen gleichzeitig zu übertragen. Ist die Virendosis groß genug, gelingt es den Erregern, sich auch bei Menschen mit vollkommen intaktem Immunsystem auf der Nasenschleimhaut festzusetzen.
- Waschen Sie sich gerade in der Erkältungszeit mehrfach täglich die Hände!
Erkältungsviren überleben nicht nur in der Luft einige Stunden. Auch auf der Haut oder verschiedenen Gegenständen wie Türgriffen, Telefonhörern oder Tastaturen bleiben sie einige Zeit aktiv. Ganz unbewusst fassen Menschen sich an die Nase oder reiben sich die Augen, und schon gelangt das Virus da hin, wo sich die Erkältung entwickelt.
Sobald der Körper die eisigen Füße registriert hat, verengt er die Blutgefäße, damit keine weitere Wärme verloren geht. Das bedeutet auch, dass der Nasen-Rachen-Raum schlechter durchblutet und die Immunabwehr vermindert ist. Warme Fußbäder (ca. 15 Minuten bei 40 °C) versprechen Abhilfe.
- Achten Sie auf die richtige Luftfeuchtigkeit in geschlossenen Räumen!
Die meiste Zeit verbringen Menschen in geschlossenen und geheizten Räumen. Heizungsluft ist trockene Luft – dies bedeutet auch, dass für die Schleimhäute absolute Dürrezeit herrscht. Dabei ist gerade die feucht-schleimige Haut der Nase ein Schutzschild, an dem Viren abprallen. Trocknet sie aus, haben Viren leichtes Spiel. Lüften Sie daher regelmäßig oder legen feuchte Tücher über die Heizkörper.
- Achten Sie auf die richtige Ernährung!
Nahrungsmittel, die reich an Vitaminen (A,B, C und E) und Spurenelementen (Selen, Zink) sind, sollten jetzt auf dem Speiseplan stehen. Sie können zwar nicht wirklich vor einer Erkältung schützen, aber ein Mangel gefährdet das Immunsystem. Vitamin A, C und E “fangen” im Körper die schädlichen freien Radikale ab und unterstützen dadurch das Immunsystem. Und nicht vergessen: ausreichend trinken, etwa zwei Liter pro Tag, damit die Schleimhäute feucht bleiben.
Grippe oder grippaler Infekt?
“Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage” – diese Rechnung und andere aus dem Volksmund sind gültig. Forschungen haben aber gezeigt, dass das regelmäßige Lutschen von Zink-Tabletten oder die Einnahme von Zink-Tabletten die Dauer einer Erkältung verkürzen kann.
Eine “richtige” Grippe schleicht sich nicht nach und nach an: die Symptome sind schnell da, das Fieber ist bereits nach kurzer Zeit hoch (bis 40 °C), Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und Schüttelfrost, starker Husten ohne Auswurf deuten auf eine Grippe hin. Ärztlicher Rat ist vonnöten. Herz und Kreislauf sind sehr belastet, und auch nach Abklingen der Symptome fühlt man sich noch längere Zeit schwach.
Wenn das Fieber länger als drei Tage dauert oder Sie sich über drei Tage besonders schwach fühlen, sollten Sie jedenfalls zum Arzt oder vielleicht nem Heilpraktiker gehen.