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Das gute alte Klavier
19.01.2015
Stellen Sie sich ein Bar vor, ein Piano auf einer kleinen Bühne vor dem ein Pianist sitzt, dann noch ein Saal voller Leute, die dem eleganten und stilvollen Klang gebannt folgen. Oder ist das etwas, das nicht mehr in die heutige Zeit passt?

Nicht erst seit dem Film „Casablanca“ kennt man das Klavierspiel in Bars, wo die gehobene Gesellschaft beim Glücksspieltisch und ein paar Gläsern Wein von melancholischen Melodien begleitet wurde. Heute aber, wo Rock und Elektro alle Clubs der Welt erobert haben, fällt es schwer, die Piano-Bars nicht mit dem Begriff „langweilig“ zu assoziieren. Doch allein die Tatsache, dass es solche Ioano-Bars immer noch gibt, ist Zeichen genug, dass diese Form der unaufdringlichen Unterhaltung nach wie vor ihre Verehrer hat.

Welche Musikrichtungen kann man in Piano-Bars hören? Am meisten gefragt sind sicherlich Jazzstandards, Evergreens, Schlager und klassische Musik. Die Musikbestellungen dürfen auch nicht fehlen, deswegen ist freie Improvisation von einem Pianisten zusätzlich gefragt. Oft haben die Künstler an den Tasten keine besondere Ausbildung, sie folgen eher dem Prinzip „Übung macht den Meister“. Talent fragt nicht nach einem Diplom. Dementsprechend ist die Qulität natürlich nicht immer gegeben, aber die wirklich etablierten Bars achten sehr darauf, nicht jeden ans Instrument zu lassen.

Viele Musiker spielen in der Zwischenzeit anstatt am Klavier am Keyboard, das spart Platz und ermöglicht auch modernere Klänge, auch wenn die Puristen auf das „richtige“ Instrument pochen.

In Wien gibt es ein paar Bars mit live Klavierspiel. Die Clair Piano Bar und die Bellini Piano Bar sind nicht allen bekannt, sind aber als Geheimtipps nicht von der Hand zu weisen. Und falls Sie es noch nicht ausprobiert haben, sollten Sie es tun, denn die Atmosphäre einer richtige Piano-Bar, um nach Feierabend gepflegt zu entspannen, ist mit nichts zu vergleichen.

(vs)

Foto: easystockphotos

die-frau.at