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Sichern mehr Untersuchungen das Arztgehalt?
13.12.2010
Eine kurze Begebenheit bei einer Ärztin:

„Als ich vor Kurzem bei meiner Ärztin Dr. N. war, kam sie aufgebracht in den Untersuchungsraum. Der Grund für ihre Stimmung war folgender: Ein muslimischer Bub hatte Ohrenschmerzen. Da der Direktor der Schule ein fachärztliches Attest brauchte, um ihn vom Schwimmen usw freizustellen, wollte Frau Dr. N. den Jungen zu einer HNO-Ärztin überweisen, wo er noch am gleichen Tag drankommen sollte. Die Sprechstundenhilfe der HNO-Ärztin meinte aber, er könne erst einige Tage später einen Termin bekommen, was meine Ärztin als Frechheit bezeichnete, die Sprechstundenhilfe könnte sich so etwas nur deshalb erlauben, weil der Junge Muslime war und die HNO-Ärzte aufgrund ihres hohen Verdienstes schließen könnten, wann sie wollten.

Der Schuldirektor brauchte das Attest, da in der Schule ein sehr hoher Ausländeranteil war, und viele Eltern mit Tricks versuchten, die Jungen vom Schwimmunterricht fernzuhalten, damit sie dort die Mädchen nicht im Badeanzug sähen. Dies war zwar nicht das Problem bei diesem Jungen, aber die Lügen anderer Eltern seien nur dadurch zu umgehen, wenn alle Kinder nur mit Attest freigestellt werden würden.

Ich erzählte meiner Ärztin von einem Negativerlebnis mit einer Sprechstundenhilfe in Zusammenhang mit meinem Frauenarzt und Krebsvorsorge.

Sie sagte daraufhin, dass ihr Frauenarzt, der schönste von Graz’, den sie privat bezahlte, ihr mit 29 Jahren nach zwei Kindern eröffnete, dass er ihr die Gebärmutter entfernen würde. Sie fragte ihn, warum. Er sagte: „Krebsvorsorge“. Frau Dr. N. meinte, sie sei damals naiv und idealistisch gewesen und habe noch nicht gewusst, dass es gefährlich ist, anzugeben, dass man eine Zusatzversicherung hat. „Der braucht seine paar Gebärmutteroperationen im Monat.“ Ein anderer Arzt, zu dem Frau Dr. N. wegen einer Zweitmeinung ging, erklärte ihr, es sei alles in Ordnung, und: „Wissen Sie nicht, dass man das nie sagen darf, dass man zusatzversichert ist?’“

Darf man den Ärzten blind Glauben schenken oder begibt man sich nicht gerade dadurch in Gefahr? Sind Mediziner dazu da, einen Menschen gesund zu machen, oder um mit ihrer „ärztliche Kompetenz“ zu prahlen und mit Krankheitsbildern um sich zu schmeißen? Warum heißt es Krankenhaus und nicht „Gesundenhaus“? Kann man in einem Krankenhaus gesund werden?

Als schwangere Frau ist man, um Kinderbetreuungsgeld beantragen zu können, dazu verpflichtet, die im Mutter-Kind-Pass vorgeschriebenen Untersuchungen zu absolvieren. Doch statt dass einen der Gynäkologe mit einem aufmunternden Satz, dass alles gut läuft und man sich entspannt auf die Geburt vorbereiten soll, entlässt, werden einem alle möglichen negativen Folgen aufgezählt: Wenn das Kind zu aktiv ist, kann die Nabelschnur rausfallen, die Blase vorzeitig springen, eine starke Blutung entstehen…

Muss eine schwangere Frau dies alles wissen? Egal ob im Spital oder zu Hause, es ist immer eine Person dabei, ein Arzt oder eine Hebamme, die sich in einer Notsituation auskennt. Oder ist auf diese kein Verlass? Und hat eine Frau nicht von Natur aus ein Gefühl dafür, ob eine Situation Komplikationen beinhaltet oder nicht? Wie soll man sich als Frau entspannt auf die Geburt vorbereiten, wenn man sich die ganze Zeit davor nur damit auseinandersetzt, was alle schief laufen könnte? Solche Gedanken beeinflussen doch, wie wir uns fühlen, unsere Psyche beeinflusst unseren Körper.

Selbst wenn man mit ganz harmlosen Beschwerden wie Müdigkeit und Kraftlosigkeit zum Arzt kommt, und er keine Erkrankung finden kann, beginnt der Arzt meistens, so lange mit unzähligen Untersuchungen nach möglichen Ursachen zu suchen, bis er eine Diagnose erstellen kann, damit er nicht als inkompetent angesehen wird. Dieses „Detektiv Spielen“ im menschlichen Körper ist nicht nur physisch, sondern auch psychisch belastend, denn oft löst gerade das ewige Warten auf das Entdecken einer Krankheit eine Krankheit erst aus, die aber eigentlich nur Folge einer psychischen Belastung ist.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Das gilt auch, oder besonders, wenn man es mit den vermeintlichen Göttern in Weiß zu tun hat. Glauben Sie nicht immer alles unhinterfragt, holen Sie sich eine Zweitmeinung ein, lassen Sie sich nicht in die Untersuchungsfalle ziehen.

(vs)

Foto: 123dan321


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