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Aphrodisiaka
28.10.2017

Seit Menschengedenken wird nach Mitteln gesucht, um die sexuelle Lust zu steigern. Viele natürliche Aphrodisiaka befinden sich in unserer Küche, ohne dass wir sie bemerken. Haben sie jedoch wirklich die erhoffte Wirkung auf uns oder ist das alles nur Aberglaube?

Die Bezeichnung Aphrodisiaka kommt von der griechischen Göttin für Schönheit, Liebe und Sex, Aphrodite, und kann für alles verwendet werden, was sexuelle Lust weckt oder vergrößert (Gerüche, Nahrung, Getränke, Gegenstände…). Während manche von der anregenden Wirkung von Austern überzeugt sind, schwören andere auf die Wirkung „exotischer“ Nahrung wie Hoden eines asiatischen Tigers, gemahlenes Horn eines Nashorns oder die spanische Fliege. Um Aphrodisiaka zu finden, muss man jedoch nicht um die halbe Welt reisen oder exotische Tiere jagen. Viele Nahrungsmittel in unserer unmittelbaren Nähe gelten als Aphrodisiaka.

Es wurde bei keinem der Wundermittel der Natur eine aphrodisierende Wirkung eindeutig nachgewiesen. Wenn jedoch all die Geschichten nur Mythen sind, warum glauben dann so viele Menschen daran? Das liegt daran, dass die angenehme Wahrnehmung von Nahrung, Gerüche, Getränke, etc. vom Gehirn gesteuert wird. Wenn wir also an die Wirkung von Aphrodisiaka glauben, haben sie diese auch auf unseren Körper.


Nahrungsmittel:

Gewürze:
Bringen Sie Würze in ihr (Sex-)leben. Chili, Curry und ander Gewürze erhöhen die Herzfreuquenz und können Schwitzen auslösen. Scharfes Essen hat ähnliche Auswirkungen auf den Körper wie Sex, deswegen gelten sie als Aphrodisiaka.

Austern:
Einige Nahrungsmittel werden für Aphrodisiaka gehalten, weil sie Ähnlichkeiten mit Geschlechtsteilen haben (Bananen, Spargel, Avokado…). So auch die Auster, die eine gewisse Ähnlichkeit mit der Vagina hat. Austern sind reich an Zink, was für die Produktion von Sperma notwendig ist. Außerdem erhöhen Austern den Testosteronspiegel, was eine Untersuchung an männlichen Ratten zeigte. Das könnte, laut Karen Boyle vom John Hopkins Hospital, theoretisch die Libido vergrößern. Der Legende nach hat Casanova 50 rohe Austern zum Frühstück gegessen.

Kaviar:
Fischeier enthalten viele nützliche Vitamine und sind reich an Phosphor, was sich vorteilhaft auf Nervenzellen auswirkt.

Schokolade:
Auch wenn sie herrlich schmeckt, ist Schokolade kein Aphrodisiakum. Sie enthält Feniletilamin und Serotonin, Chemikalien, die sich positiv auf das Zentrum für Zufriedenheit im Gehirn auswirken. Es gibt keine Untersuchung die belegt, dass Schokolade sexuelle Lust steigert. Fakt ist, dass wir uns nach dem Genuss besser fühlen.

Ginseng:
Ginseng wurde wahrscheinlich wegen seiner äußerlichen Ähnlichkeit zum männlichen Geschlechtsorgan populär. Es ist zwar bekannt, dass Ginseng eine stimulierende Wirkung, ähnlich der von Kaffee besitzt, aber es gibt keine Beweise, die einen Einfluss auf die Sexualität belegen.

Spargel:
Spargel enthält Phytohormone oder Phytosteroide, Chemikalien, die die Sexualhormone in Schwung bringen.

Avocado:
Schon die Maja und Azteken haben Avocado zur Steigerung sexuellen Durchhaltevermögens verzehrt. Die Frucht enthält die Vitamine D und E, die die nötige Energie für eine aufregende Nacht liefern. Heute bezeichnet man die Avocado als Schokolade der Früchte und sie wird traditionell bei Erektionsproblemen empfohlen.

Knoblauch:
Vor allem im alten Griechenland war dieses Aphrodisiakum geläufig. Knoblauch unterstützt die Blutzirkulation und somit auch die Empfindsamkeit der Geschlechtsorgane.

Honig:
Honig ist auch als „Nektar der Aphrodite“ bekannt. Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass Honig die Produktion von Testosteron erhöht, da er reich an Vitamin B ist.

Ingwer:
Ingwer ist ausgezeichnet für den Blutkreislauf, vor allem im genitalen Bereich. Wenn Sie ihn nicht essen möchten, reicht es auch aus, an einem frischen Stück zu riechen.


Wundersame Medikamente:

Die spanische Fliege:
Sie und ihre angebliche Wirkung auf sexuelle Lust ist allgemein bekannt. Weniger bekannt ist, dass es sich nicht um eine Fliege handelt sondern um einen grünen Käfer. Dieses Insekt ist reichhaltig an Cantharidin, was ein starkes Reizgift ist. Nimmt man die spanische Fliege ein, fängt der urinale Trakt an zu brennen und anzuschwellen, was fälschlicherweise als sexuelle Erregung gedeutet wird. Das Problem dabei ist, dass Cantharidin toxisch ist. Viele Frauen bekommen das gemahlene Insekt in ihr Trinken untergejubelt, was tödlich enden kann. Unser Rat: Vermeiden Sie die spanische Fliege.

Yohimbe, Tribulus und Maca
Bei manchen traditionellen Medikamenten-Pflanzen wird ihre aphrodisierende Wirkung untersucht. Drei Pflanzen sind dafür am Bekanntesten; Yohimbe, Tribulus und Maca. Diese Pflanzen werden zu Kapseln gepresst als „natürliches Viagra“ verkauft. Wissenschaftler, die diese Pflanzen untersuchen, empfehlen, sich von ihnen fernzuhalten. Zu viel Yohimbe, die Rinde eines afrikanischen Baumes, kann tödlich sein. Man weiß nie was und wie viel in diesen so genannten „natürlichen Heilmitteln“ steckt.


Gerüche:

Vanille:
Wegen dem süßen Geruch hat Vanille eine euphorische Wirkung. Wenn man Vanille isst, hat es eine positive Wirkung auf das Gehirn und der Geruch wirkt sexuell stimulierend auf Männer und Frauen.

Patchouli:
Angeblich soll der Geruch von Patchoulli sexuelle Energien anregen oder verstärken.

Moschus:
Viele Experten glauben, dass der Geruch von Moschus dem Geruch von Testosteron gleicht, dem männlichen Sexualhormon.

Es gibt vieles, was unsere sexuelle Lust steigern kann. Der Zweck von Aphrodisiaka ist jedoch nicht, Ihre sexuellen Probleme zu lösen. Ob Aphrodisiaka wirken oder nicht, wurde bisher nicht nachgewiesen, entscheidend ist jedoch, wie Ihr Verstand entscheidet.


(kh)

Foto: Haap Media Ltd


die-frau.at